Fünfkampf auf der Jagd nach Gold

Was vor gut zwei Jahren als Idee bei einem der klassischen Terrassengespräche nach dem Training geboren wurde, setzten sechs Delitzscher Tennisspieler am vergangenen Sonnabend in die Tat um. Das deutsche Sportabzeichen war das Ziel der Träume. Damit reihten sich die Delitzscher in die illustre Runde der rund 550000 Teilnehmer ein, die im Jahr 2024 das deutsche Sportabzeichen absolvierten. Gestaffelt ist der sportartübergreifende Wettkampf um die Gold-, Silber- und Bronzeabzeichen in unterschiedliche Kategorien. Aus den Bereichen Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft und Koordination muss jeweils eine Übung im entsprechenden Zeit-, Weiten- oder Wiederholungsrahmen erfolgreich absolviert werden. Wer in der jeweiligen Übung die vorgegebene Goldnorm seiner Altersklasse schafft, bekommt für die Gesamtwertung drei Punkte. Für das höchste Sportabzeichen braucht es in dieser Wertung mindestens elf Punkte, für das in Silber acht und für Bronze vier Punkte.

Die Gold-, Silber- und Bronzeabzeichen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) begeistern jährlich hunderttausende Sportler*innen

Leider kann man in keinem der vier Bereichen mit dem gewohnten und geliebten Tennisschläger glänzen. Doch durch das hohe koordinative und athletische Anforderungsprofil des Tennissport, gingen alle zumindest mit einem kleinen Vorteil an den Start. Das DTC- Sextett entschied sich, in einem „Fünfkampf“ mit der Königin aller Sportarten der Leichtathletik anzutreten. Das hieß Sprinten, Springen, Werfen und mit Ausdauer laufen. Bei etwas widrigen Bedingungen betraten Sophie, Krzysztof, Olli, Ralf, Philipp und Jörg am Samstagvormittag das Eisenbahnerstadion in Delitzsch. Zunächst hieß es etwas in Erinnerungen an die guten alten Spartakiadezeiten schwelgen, um dann mit einer Erwärmung langsam auf Betriebstemperatur zu kommen.

Auf der Old School Laufbahn werden selbst 50m oder 100m verdammt lang!
Philipp kurz nach dem Start bei seinem 100m Sprint

Der erste Startschuss des Tages fiel bei den 50m- und 100m- Sprints. Da der Weg zum Netz auf dem Tennisplatz kürzer ist, kamen alle schnell in Tritt und zum Ende hin doch ganz schön an ihre Grenzen. Danach ging es zum wohl schwierigsten Teil des Tages, dem Weitsprung. Hier war Olli als ehemaliger sechs Meter Springer der Favorit. Doch schon während der Probesprünge, merkten alle wie lange die Schulzeiten schon her sind und das ein gutes Anlauftiming die halbe Miete ausmacht. Die koordinative Herausforderung bestand darin, das Tempo des Anlaufes durch ein gutes Treffen des Absprungbalkens kombiniert mit der entsprechenden Landung in Weite umzuwandeln. Trotz nur kurzer Vorbereitung flogen alle so durch die Luft, dass die Silbernorm in die Grube gehopst wurde.

Air Ralf im Landeanflug
Im Weitsprung elementar, die richtig Landung

Ohne große Pause zog der „Tross“ weiter zu den Kraftübungen Medizinballweitwurf und Standweitsprung. Nun mussten auf dem Weg zu hohen Weihen rohe Kräfte walten. Entweder den 2kg Ball in ungeahnte Sphären befördern oder aus dem Stand für einen kurzen Moment die Schwerkraft überlisten. Mit dem Medizinball hatten alle bis auf Philipp, den Klassiker „All I Need Is a Miracle“ auf den Lippen. Modellathlet Philipp semmelte gleich im ersten Versuch das schwere Runde auf beachtliche 14,38 m. Die Normalsterblichen wichen in Anerkennung der eigene Kräfteverhältnisse auf den Sprung ins Glück aus.

Jörg und eine Monderscheinung mitten am Vormittag

Nach dem Motto: „Am Ende wird Ente fett oder hat der Frosch die Locken…… jedenfalls irgendwie so …. “ haben die Sportabzeichenmacher die drei Kilometer Laufstrecke als finale Prüfung gesetzt. Nun noch einmal tief Luft holen, A….backen zukneifen und dem inneren Schweinehund den Stinkefinger zeigen. Überraschenderweise präsentierten sich alle Starter als die weißen Kenianer und pulverisierten förmlich die jeweiligen Goldnormen. Geschafft und vor allem zufrieden mit dem Gedanken, dass man doch ein ganz guter Sportler ist verließen die Protagonisten nach knapp drei Stunden die Arena.

Olli der Sechs- Meter- Mann nach den 3 Kilometern nochmal die Atmosphäre aufsaugen

Doch ganz zu Ende gegangen war der Weg zu Gold, Silber oder Bronze noch nicht. Auf die „Nichtschwimmer“ wartete noch der Sprung ins kühle Nass. Um in den Besitz der ideell kostbaren Sportpreziosen zu kommen, bedarf es zusätzlich eines sogenannten Schwimmfertigkeitsnachweises. Am frühen Nachmittag zog der DTC- Fünfer die dafür nötigen Bahnen im vorgegebenen Zeitlimit. So endete ein anspruchsvoller Sporttag, dessen Wiederholung im nächsten Sommer im wahrsten Sinne des Wortes schon in den Startlöchern steht.

Auf zum letzten Gefecht….. Sport frei!

20 Jahre Herrendoppelturnier, ein kleiner Meilenstein!

Am Sonnabend stand die Tennisanlage am Delitzscher Wallgraben im Zeichen von Aufschlägen, Volleys und Schmetterbällen. Auf dem Spiel standen diesmal keine LK- Punkte sondern Ruhm und Ehre, kurzum der prestigeträchtigste Titel des Delitzscher Tennisjahres. Bereits zum zwanzigsten Mal rangen die Delitzscher Tennisherren um die Krone der besten Doppelspielers. Um in der Arena im Schatten des Barockschlosses zu bestehen brauchte es das ganze Repertoire an Schlägen, Nervenstärke, Fitness und natürlich auch ein bisschen Losglück. Gemeldet hatten 16 Tenniscracks mit einem LK- Ranking von der 6 bis zur 25. Der Cut für die Auslosung lag diesmal bei der Leistungsklasse 15. Nach dieser Vorgabe wurden die Paarungen ausgelost. In der Vorrunde spielten die acht Doppel in zwei Vierergruppen nach dem Modus Jeder gegen jeden.

Schon hier zeigte sich, dass es im Doppel durchaus anders zur Sache geht als im Einzel. Ist das Einzel oft ein Spiel der kraftvolleren Grundlinienschläge, geht es zu viert auf dem Spielfeld doch eher um die feinere Klinge. Am besten harmonierten Patrick Wegner und Thomas Edelmann sowie das Duett Ralf Pasternak und Marcus Linde. Als Gruppensieger sicherten sie sich die vermeintlich leichteren Lose im Viertelfinale. Die Endrunde startete mit eben diesem Viertelfinale, in dem sich die favorisierten Paarungen durchsetzen konnten. Die Auslosung der Halbfinale ergab dann die Matches Ralf Pasternak / Marcus Linde gegen Patrick Wegner / Thomas Edelmann sowie Alexander Pitzschke / Robin Grögor gegen Jürgen Malze / Christian Mörschke.

In der Rückschau war das erste Halbfinale bereits ein vorweg genommenes Endspiel. Auf dem Centrecourt zeigten die vier Protagonisten über weite Strecken gutes Doppeltennis. Vor allem Patrick Wegner zeigte seine im Training erarbeiteten Fortschritte. Auch Marcus Linde beeindruckte immer dann, wenn er in die Defensive gezwungen wurde mit starken Passierbällen und Lobs. Das Match bekam dann die verdiente Entscheidung den Championstiebreak. Hier zog Mister Doppelturnier Ralf Pasternak das Geschehen an sich, sodass er und sein Partner schlussendlich ins Finale einzogen. Im Finale trafen sie mit Jürgen Malze und Christian Mörschke auf die Überraschung des Turniers. Die beiden „Langen“ konnten sich gegen Alexander Pitzschke und Robin Grögor in zwei Sätzen durchsetzen. Erfahrung, Taktik und Finesse matchten die Power des jungen Duos perfekt. Im Endspiel machten sich die Anstrengungen der mehr als drei Stunden Tennis gepaart mit den heißen Temperaturen doch deutlich bemerkbar. Fast im Schnelldurchgang erspielten sich Ralf Pasternak und Thomas Linde den Jubiläumstitel. Für Ralf Pasternak war es der insgesamt sechste Erfolg, mit der nun einsam seine Kreise am Doppelhimmel zieht. Ausschweifend ausgewertet wurde danach natürlich alles beim gemeinsamen Bier auf der Terrasse.

Schnappschuss mit allen Teilnehmern der 20.Auflage

U12 Vereinsmeisterschaften

Die vergangenen Trainingswochen nutzten die Kids der Unterzwölfjährigen um ihre Vereinsmeister auszuspielen. Dabei traten die Youngster erstmals auf dem Großfeld gegeneinander an. Die allermeisten haben im Rahmen der Sommerpunktspielrunde schon Matchpraxis auf dieser Feldgröße gesammelt, dennoch sind einige Anpassungen im Umgang mit mehr Raum und verstärkter Laufarbeit vonnöten . Im Modus Jeder gegen jeden traten sieben Teilnehmer:innen an. Erneut konnte sich der Vorjahresmeister Danilo Kaiser durchsetzen. Er gewann fünf seiner sechs Vergleiche. Da keine kompletten Matches gespielt wurden sondern auf Zeit, gelang es dem Zweitplatzierten Enno Mertgen, Danilo ein Unentschieden abzuringen. Die Ehre der jungen Damen rettete Anna Klein mit dem dritten Platz. Insgesamt muss man attestieren das unsere Kids in diesem Jahr technisch sehr gute Fortschritte gemacht haben, es aber noch schwer fällt diese über längere Zeiträume in die Matches zu transportieren. Ein Lob verdient die über die gesamte Saison meist sehr gute Trainingsbeteiligung.

U12 Trainingsgruppe

Unter vier Vereinen……..ein Bericht vom Dreistädteturnier

Am vergangenen Wochenende, war mit dem Dreistädteturnier mal wieder eine echte Instanz in unserer nordsächsischen Heimatstadt zu Gast. Das 1974 ins Leben gerufene Turnier, das ursprünglich die Tennisvereine aus Berlin- Friedrichsfelde, Zinnowitz und Delitzsch verband, machte Halt auf den Plätzen am Delitzscher Wallgraben. Zu Gast beim Delitzscher TC (DTC) waren die treuen Seelen vom TC Rotation Berlin- Friedrichsfelde und die inzwischen neu dazu gekommenen Ladies von der Sportgemeinschaft Neptun Markneukirchen. Zur Auflage 2025 lud der DTC auch die Tennisfreunde aus dem tschechischen Zebrak ein. Mit den Spielern:innen aus der mittelböhmischen Kleinstadt besteht eine Vereinsfreundschaft die ebenfalls schon eine kleine Ewigkeit anhält. Am Turniersonnabend präsentierte sich Delitzsch nicht nur wettertechnisch von seiner besten Seite auch sportlich ging es in DZ auf und neben den Tennisplätzen zur Sache. Parallel schnürten 625 Teilnehmer:innen beim Stadtwerkelauf entlang der Tennisanlage die Schuhe. Kulturell klang der insgesamt wunderbare Tag für unsere Gäste bei Delitzsch strahlt aus. Doch zuvor jagten 24 Damen und Herren ihrer großen Leidenschaft, der gelben Filzkugel, hinterher. Da fast ausschließlich erfahrene Tenniscracks zum Schläger griffen, ging es doch eher ambitioniert zur Sache. Im Schleifchenturnierformat traten die Doppelpaarungen im Wettspiel auf Zeit gegeneinander an. Die Partner:innen wechselten von Runde zu Runde. Das Spiel im Duett erfordert im Vergleich zum Einzel doch etwas mehr Finesse, sodass es immer wieder tolle Ballwechsel gab, in denen das Spielgeschehen hin und her wogte . Nach gut sechs Stunden Tennis, siegte in der Damenkonkurrenz Silke Pilz (Markneukirchen) knapp vor ihrer Schwester Annett Lange (Delitzsch). Platz drei sicherte sich Angela Wieland (Markneukirchen). Bei den Herren war David Draxler aus Zebrak erfolgreich. Er gewann als einziger Teilnehmer alle Matches. Jonas Dossmann und Detlef Wegner (beide Berlin) erspielten sich die weiteren Podestplätze. Ein DANKESCHÖN geht vor allem an die Damen der Delitzscher Montagsrunde, die sich über zwei Tage um das leibliche und organisatorische Wohl der Turnierteilnehmer kümmerten. Nicht zu vergessen die fleißigen Helfer die bereits in der Woche unsere Anlage in eine tolle Form brachten.

Schnappschüsse vom Wochenende (Bilder Carolin Sommerer & Annett Lange)

Turniersieger:innen
Immer wichtig, der Handshake nach dem Match
Serve and Volley
Den letzten Ball für sich entschieden!