“The same procedure as last year Mrs. Sophie? The same procedure as every year James!” heißt es in gut zwei Wochen wieder. Meine schöne alljährliche vorweihnachtliche Prozedur der Infoschrift an euch die Mitglieder geht mittlerweile in ihre 25. Auflage! Egal wer auch immer in den letzten 25 Jahren in diesen Zeilen vor allem Rückschau auf das Vergangene hielt, hat seinen Anteil an der Entwicklung unseres bald 100- jährigen Clubs. Wie in jedem Jahr seit ihrer Entstehung bieten die folgenden Zeilen nicht nur ein Resümee des sportlichen Geschehens, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen des Vereins. Das 97. Jahr unserer Historie war vom diesjährigen Traumsommer geprägt. Doch nicht nur in dieser Beziehung war der Tennisgott dem DTC gewogen. Das große Ganze betrachtet hat der DTC in seiner Entwicklung einen weiteren Schritt nach vorn gemacht. Hier ist oft der Weg ist das Ziel und in manchen Bereichen stoßen wir schon fast an Grenzen. Das Jahr 2018 brachte dank des super Wetters viele Tennisstunden auf unserer Anlage, die für die ganz Harten erst Mitte November endeten. Dank unseres guten Images und einiger Aktionen zur Mitgliederwerbung hat unser Verein wieder knapp 200 Mitglieder. Besonders erfreulich sind hier die gut 50 Kinder und Jugendlichen die beim DTC Tennis spielen. Sportlich lief es 2018 auf dem Niveau der Vorjahre. Auch eine der tragenden Säulen Clubs die finanzielle Stabilität ist aufgrund der umsichtigen Arbeit des Vorstands nach wie vor mehr als vorhanden. Weiter tragen einige infrastrukturtechnische Investitionen in diesem Jahr zu unserem attraktiven Tennisumfeld bei.
Doch gerade im sportlichen Bereich ist leider auch nicht alles Gold was glänzt! Hier soll mein Ergebnisfazit etwas kürzer ausfallen, um auf die eine oder andere Herausforderung der nächsten Jahre aufmerksam zu machen. Die Winterhallenrunde 2017/18 war mit eher mittelmäßigen Ergebnissen gespickt. Einzig die Oldies der 1. Herren 65 konnten sich in der Winterrunde die Bezirksmeisterschaft erspielen. Im großen Bruder der Hallenrunde der Freiluftsaison setzte sich dieser Trend fort. Silberstreifen am sonst eher grauen Horizont waren die Bezirksmeisterschaft der 1. Damen über 30 Jahre sowie die erneut souverän erreichten Klassenerhalte unserer Landesligamannschaften. Gerade die 1. Herren 40, 50 und 60 haben eine vorbildliche Einstellung in Sachen Trainingsintensität. Insgesamt standen 52 Erfolgen, 46 Niederlagen gegenüber. Beste Punktjägerinnen waren das Mutter Tochter Gespann Petra und Juanna Keller mit jeweils 12 Punkten aus allen Matches. Bei den Herren gelangen Uli Thiermann und Alexander Bernhardt sogar jeweils 19 Punkte in der Endabrechnung. Besorgt, frustriert und ja teilweise mit Wut im Bauch blickt man auf das Geschehen in der 1. Herren. Hier verhallen regelmäßig alle Appelle an die meisten Mannschaftsmitglieder sich in Sachen Training und Spielbereitschaft mehr zu engagieren. Da ich selber mit meinem Latein am Ende bin, gebe ich das Amt als Mannschaftsführer nach fast 20 Jahren mit Ende der Winterrunde ab. Gerade im Aktivenbereich ist der Wettkampfsport eben nicht nur ein reines Freizeitvergnügen nach dem Motto ich schau mal wann ich kann, sondern eine Verpflichtung auch unter Zurückstellung privater Dinge! Dieses Verhalten zieht sich leider nicht nur durch den Herrenbereich, auch in den Jugendmannschaften ist es oft der Fall das abgesagt wird, ohne Bewusstsein dafür das dann die anderen Spieler und vor allem der Mannschaftsführer in der Luft hängen. Sicherlich ist das auch ein Anzeichen für die zunehmende Individualisierung in unserer Gesellschaft. Wenn wir nicht aufpassen, haben wir als Verein gerade in den Bereichen Aktive und Jugend in nicht all zu ferner Zukunft kaum noch spielfähige Mannschaften!!! Bei allem Erfolg der Jungsenioren- und Seniorenteams gilt es nicht zu vergessen, das Aktive- und Jugendmannschaften die Aushängeschilder eines Vereins sind! Zu den sieben Turnieren die 2018 auf unserer Anlage stattfanden kamen ausreichend Teilnehmer. Zum ersten Mal haben wir zur Saisoneröffnung ein Tennis- Bowling- Turnier durchgeführt, welches für ein erstes Mal gut angenommen wurde und nach einer Wiederholung zu Saisonbeginn ruft.
Die Schleifchenturniere haben schon seit Jahren geringere Teilnehmerzahlen, was aber dem Turniergeschehen durch den dann etwas geringeren Organisationsaufwand und die größeren Spielmöglichkeiten nicht schadet. Zu den weiteren Höhepunkten gehörten die Damen- und Herrendoppelturniere die im September in ihre 11. bzw. in die 14. Auflage gingen! Im August 2019 steht mit dem Lok- Tennis- Turnier erstmal ein LK- Turnier auf der eigenen Anlage auf der Agenda. Das wird für unseren Club, die Organisation im Vorfeld und die Durchführung vor Ort betreffend, eine echte Herausforderung. Mit der erfreulicherweise steigenden Mitgliederzahl wachsen auch die Anforderungen an den Verein in der Organisation des ganzen Tennisjahres. Ob Training, Infrastruktur oder der ganz normale bürokratische Alltag in der Führung unseres Clubs, alles muss auch vor dem Hintergrund einer alternden Mitgliedschaft geleistet werden. Trotz meiner Arbeitsstelle ist immer noch ein beträchtlicher Anteil an ehrenamtlicher Arbeit zu erbringen. Im Moment müssen wir ehrlich eingestehen das uns gerade die Trainingsgestaltung im Kinder- und Jugendbereich ein wenig über den Kopf wächst. Bei mehr als 50 Youngstern sowie einem festen Coach sind Trainingsgruppen mit 7-10 Kindern eher die Regel als die Ausnahme. Diese Gruppenstärken erschweren gerade im Kinderbereich eine sinnvolle Trainingsgestaltung. Wie von Annett schon berichtet, gab es neben dem „normalen“ Zuwachs auch eine Steigerung der Zahl durch die Kooperation mit der Diesterweg- Grundschule. Viele Kids sind noch in einem sehr jungen Tennisalter bzw. fangen gerade mit dem Sport an. D. h. sie bedürfen einer noch intensiveren Betreuung durch fachkundige Trainer und Übungsleiter. Momentan haben wir mit meiner Person zurzeit nur einen Trainer für unsere Jugend. Glücklicherweise unterstützten mich Gabi, Tony, Marek und Werner, wann immer es ihnen möglich war. Um im Spannungsfeld aus Platzkapazitäten, Trainingszeiten, schulischen Verpflichtungen und beruflichen Anforderungen der ÜL das Training qualitativ zu verbessern sowie das gesamte Vereinstraining generell abzusichern, ist aus meiner Sicht die Verpflichtung eines zweiten Trainers der uns stundenweise beim Training unterstützt wünschenswert. Nach ersten intensiven Diskussionen im Vorstand werden Anfang des Jahres erste Gespräche mit potentiellen Kandidaten geplant. In jedem Fall würde dies eine spürbare finanzielle Belastung für unseren Verein darstellen. Hier werden wir uns als Vorstand gegenüber euch und den Eltern positionieren wie die Finanzierung gestaltet werden könnte. Eine solche hoffentlich auch qualitätssteigernde Maßnahme ist nicht nur auf das Hier und Jetzt gerichtet, sondern mit Wirkung auf die Zukunft. Im Moment ist die Durchlässigkeit vom Jugend- zum Erwachsenenbereich nicht all zu hoch. Hierbei reden wir noch nicht von der spielerischen Qualität, sondern nur vom erhalten bleiben der Youngster als Mitglieder und damit von der längerfristigen Zukunft des DTC. Im Idealfall kommt beides zusammen. Wer gut Tennis spielt findet schnell Anschluss und bleibt unserem Sport lange erhalten! Nun soll nach einigen kritischen Anmerkungen das Positive im Mittelpunkt stehen. Wie bereits erwähnt ist im letzten Jahr unsere Mitgliederzahl erneut leicht angestiegen. Ob Schnuppermitgliedschaft, Anwerbung durch unsere Mitglieder oder guter Gesamteindruck unseres Clubs alles trägt zu dieser schönen Entwicklung bei. Noch ist die Schallmauer 200 nicht beständig geknackt, sie ist aber zum Greifen nah und ein erstrebenswertes Ziel für 2019. Damit einhergehend ist die Platzbelegung über den gesamten Saisonverlauf gut gewesen, so dass es auch immer eine Möglichkeit für Nichtmitglieder gab unseren Verein und den Sport kennen zu lernen. Schön ist es als jemand der täglich vor Ort ist, zwischen den Zeilen zu lesen.
Die Atmosphäre abseits der Tennisplätze ist es, die mindestens genauso zum Zusammenhalt und Überleben unseres Vereins beiträgt wie das Geschehen auf den Courts. Ob in der innerhalb der Mannschaften, bei den gemeinsamen Abenden auf unserer Terrasse oder in der Montagsrunde es herrscht zum allergrößten Teil ein entspanntes Klima. Es kommen Freunde zusammen, es werden neue gewonnen, es entsteht untereinander ein Netzwerk das in vielerlei Hinsicht auch dem Verein ein stabiles Gerüst verleiht. In diesem Umfeld fühlen sich Gastmannschaften und Gastspieler gleichermaßen wohl. Ein großes Dankeschön gebührt dafür natürlich den Mannschaftsführern die für Ihre Mannschaften den Punktspiel- und Trainingbetrieb organisieren und manche auch das ein oder andere legendäre Event über die Spielserie hinaus. Infrastrukturtechnisch haben wir das zweite Jahr externen Platzbau hinter uns gebracht. Bisher können wir mit der durch die Platzbaufirma geleisteten Frühjahrsinstandsetzungen zufrieden sein. Für dieses Jahr haben wir noch einige zusätzliche Maßnahmen speziell zum Ausgleich der Grundlinienbereiche in Auftrag gegeben. Dass die Treppenwand zu unseren Toiletten in neuem Glanz erstrahlt hat Annett ja bereits erwähnt.
Was meine „Gartenarbeit“ auf der Anlage angeht, hatten ich Dank des heißen Sommers und der damit verbundenen Regenrarität ruhigere Zeiten. Auch hier will ich nicht vergessen Herrn Thilo Kiesel zu danken, der mir wann immer es ihm möglich ist mit Rat und Tat zur Seite steht.
Wenn wir es schaffen zumindest in den auf der Anlage dafür vorgesehenen Bereichen (siehe Schilder) das Rauchverbot einzuhalten ist ein weiteres leidiges Thema ad acta gelegt. Dabei seid ihr als Mitglieder auch Vorbilder. Weiter verbessert hat sich die allgemeine Sauberkeit bzw. die Rücksichtnahme auf diese! Alles zur neuen Saison und zum jeweils aktuellen Geschehen ist meist nur einen Klick entfernt. Unsere Homepage wird dank der DTCTennisredaktion fast wöchentlich aktualisiert.
Dankenswerterweise zeigt sich auch unsere lokale LVZ- Redaktion seit Jahren als Tennisfan und präsentiert unseren Verein regelmäßig.
Im letzten Winter habe ich damit begonnen unser Presse- und Vereinsarchiv aufzuarbeiten sowie zeitlich zu ordnen. Lutz ist nun dabei Schritt für Schritt alles zu digitalisieren. Diese Tätigkeit fördert neben vielen schönen Erinnerungen und Momenten natürlich auch eine Menge Arbeit zu Tage. Um zum 100 jährigen Geburtstag eine ansprechende Chronik zu präsentieren brauchen wir also noch Hilfe und Zuarbeit von euch! Wer Material, Lust und Zeit hat kann sich gerne bei mir melden. Für den kommenden Punktspielsommer haben wir 15 Teams gemeldet. Es ist also im Vergleich zu den Vorjahren alles etwas eingedampft. Hier geht die Tendenz immer weiter zu Vierermannschaften. Dieses Jahr schickt auch unser Club bereits 10 Teams im Viererformat ins Rennen. Unterstützt aber trotz dieser Tatsache eure Kapitäne bei ihrer oft nicht leichten Aufgabe. Um es mit Onkel Donald zu sagen „Tennis first!“. Alles andere zur neuen Saison gibt es dann auf unserer Mitgliederversammlung oder Schritt für Schritt wieder vor Ort auf der Anlage. Wie immer heißt es zum Ende DANKE sagen, an diejenigen die über das Tennisjahr doch ein ganzes Stückchen mehr tun als nur Tennis zu spielen. Unsere Übungsleiter Gabi, Tony, Marek und Werner ohne die ich hin und wieder ziemlich aufgeschmissen wäre. Unserem Vorstand, hier im Besonderen Annett und Lutz, die unseren Verein seit mehr als einem Jahrzehnt in ruhigem Fahrwasser halten. Auch die anderen vielen fleißigen Finger im Hintergrund ob beim Platzbau, den Turnieren oder bei unseren Arbeitseinsätzen sollen hier in die Analen eingehen. Jürgen Malze von MBPIngenieure der uns tatkräftig bei der Verwaltung meiner Arbeitsstelle unterstützt. Sponsoren und Spender mit ihrem finanziellen Engagement, alles keine Selbstverständlichkeit und zu guter Letzt ist es diese Zusammenarbeit die unseren Club so angenehm macht!
In diesem Sinne wünsche ich allen Mitgliedern, Freunden und Förderern ein hoffentlich schönes, gesundes und erfolgreiches Tennisjahr 2019!
Auf bald, dann wieder mit dem Racket in Hand! Euer Alex